Nicht nur in den USA (siehe Gore) versucht man, unliebsame Kritik zu diskreditieren: der Atomkonzern Vattenfall hat nach dem Störfall im AKW Forsmark Medien mit unwahren Informationen versorgt und versucht, den ehemaligen Reaktorkonstruktionschef Lars-Olov Höglund zu diskreditieren. Die taz berichtet darüber mit Verweis auf die schwedische Zeitung Upsala Nya Tidning:
Konkret geht es um einen Juristen der zu Vattenfall gehörenden Reaktorbetreiberfirma Forsmark-Kraftgrupp. Der soll sich nach dem Störfall mit Details in verschiedenen Redaktionen gemeldet haben. Nachweislich seien diese Informationen falsch gewesen. Zudem habe der Jurist versucht, Lars-Olov Höglund zu diskreditieren. Der ehemalige Reaktorkonstruktionschef hatte erklärt, das schwedische AKW sei nur wenige Minuten an einem GAU vorbeigeschlittert. Der Jurist lancierte Details aus Lars-Olov Höglunds Leben, die seine Urteilskraft in Frage stellen sollten: So wurde behauptet, dass er nie Konstruktionschef von Vattenfall Forsmark war. Und Experte in Sicherheitsfragen sowieso nicht.
Die Strategie ist laut taz aufgegangen: Viele atomfreundliche Medien in Schweden hätten die Informationen aufgegriffen. Im schwedischen Wahlkampf spielt das Thema Atomausstieg keine Rolle mehr.
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