Heise online berichtet über die Lobby-Veranstaltung des Informationsforum RFID gestern und die Proteste der Datenschützer: „RFID-Lobby trommelt für regulierungsfreien Einsatz von Funk-Chips„. Lesenswert sind dabei u.a. die Auszüge aus dem Lob der Funkchips durch Michael ten Hompel, Leiter des Fraunhofer Instituts für Materialfluss und Logistik:
„Als visionäre Einsatzpunkte nannte ten Hompel den viel beschworenen intelligenten Kühlschrank, die elektronische Haustür mit RFID-Zutrittskontrolle oder die ‚elektronische Katzenklappe‘, die Ein- und Auslass für den Heimtiger steuert. Letztlich ‚träumen wir von dem Auto, das sich selbst zusammenbaut‘, schwärmte der Techniker. Er goutierte, dass auch bei staatlich vorangetriebenen IT-Großprojekten wie dem biometrisch aufgerüsteten Reisepass oder der Lkw-Maut die Funkchips zum Einsatz kommen. Gleichzeitig forderte er, dass beim Setzen der Rahmenbedingungen ‚die Innovation wirklich Vorfahrt‘ haben müsste.“
Es lohnt sich die zitierten Anwendungsbeispiele genauer anzusehen: Elektronische Schlüssel sind längst üblich, der intelligente Kühlschrank geistert seit Jahren durch die Medien und das „Auto, das sich selbst zusammenbaut“ fällt wohl eher unter technische Phantasiespiele. Und auf die elektronische Katzenklappe wartet die Welt sehnsüchtig… Was RFID wirklich treibt, sind wohl kaum diese „visionären Einsatzpunkte“, sondern die konkreten Potentiale für Logistik und Kontrollanwendungen. Fragt sich nur, wer kontrolliert dabei wen oder was und für wen bedeutet das tatsächlich mehr Sicherheit. Insofern ist diese Technik und die damit verbundenen politischen Auseinandersetzungen und Lobby-Strategien hoch brisant.
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