DaimlerChrysler erstellt jedes Jahr einen Umweltbericht und ließ diesen bislang von der Deutschen Umwelthilfe begutachten. Diese Bewertung wurde in dem Bericht abgedruckt. Dieses Jahr jedoch weigerte sich DaimlerChrysler, die Bewertung zu veröffentlichen. Die Kritik fiel dem Konzern wohl zu harsch aus, berichtet die taz:
„Doch anders als in den Vorjahren war DaimlerChrysler diesmal nicht bereit, die Bewertung abzudrucken. Sie sei „irreführend“. Tatsächlich fiel die Stellungnahme harscher aus als sonst. In den vergangenen Jahren war der Umwelthilfe von manchen vorgeworfen worden, „ergeben“ nur „lobende Worte“ zu finden. In diesem Jahr sind die Forderungen an DaimlerChrysler jedoch sehr klar. Beispiel Technik: Bei allen neuen Autos sei der Spritverbrauch im letzten Jahr nur um 0,1 Liter pro 100 Kilometer gedrosselt worden. „Ungenügend“, urteilten die Umweltschützer. Beispiel Konzernpolitik: DaimlerChrysler klagt mit anderen Autokonzernen gegen ein Klimaschutzgesetz, das Gouverneur Arnold Schwarzenegger in Kalifornien plant. „Sofort zurückziehen“, forderten die Kritiker. Wochenlang stritten sich Umwelthilfe und Daimler Chrysler, wie die Formulierungen zu entschärfen seien. Ohne Ergebnis.“
In auto motor sport begründet DaimlerChrysler die Klage gegen geplante strenge Abgasnormen in Kalifornien übrigens damit, dass es nicht um die Abgaswerte an sich gehen würde, sondern um die Notwendigkeit einheitlicher Regeln in den USA. Diese Begründung ist allerdings sehr unglaubwürdig. Es ist bekannt, dass Kalifornien als größter Automarkt innerhalb der USA eine Vorreiterrolle spielt – das war auch bei der Einführung des Katalysators so. D.h. die Grenzwerte aus Kalifornien werden sich auch in den anderen Bundesstaaten durchsetzen. Man kann davon ausgehen, dass die Konzerne gerade klagen, weil sie fürchten, dass sich die strengen kalifornischen Werte generell durchsetzen würden.
Mehr Informationen zu der Klage der Autokonzerne in den USA und ihrer letzten irreführenden Anzeigenkampagne (über angeblich praktisch emissionsfreie Autos) siehe Union of Concerned Scientists.
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