Heute abend feiert das neu gegründete Informationsforum RFID in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Der Event wird von Pleon durchgeführt, einer der großen PR-Agenturen. Das Forum selbst ist eine neue Lobbygruppe großer Unternehmen, die für die ungestörte Einführung von Funkchips werben (RFID = Radio Frequency Identification). Die Mitglieder: DHL, Gillette, Henkel, Hewlett-Packard, IBM, Intermec, METRO Group, Oracle, Philips, Procter & Gamble, SAP, Siemens, T-Systems, Volkswagen.
RFID-Chips können über Funksignale ausgelesen werden. Sie sollen die Logistik verbessern, aber auch auf einzelnen Produkten zum Einsatz kommen. Deshalb gibt es massive Konflikte mit Datenschützern wie dem Verein FoeBuD oder der Deutschen Vereinigung für Datenschutz (DVD). Sie werfen dem Informationsforum RFID vor, „kritikfreie Jubelveranstaltungen“ zu organisieren, aber einen konstruktiven, kritischen Dialog zu verweigern. So werde das Expertenforum zu RFID beim Bundeswirtschaftsministerium von Industrie und Handel blockiert. Bei den Arbeitstreffen gäbe es nur unverbindliche Absichtserklärungen – eine Hinhaltetaktik, um gesetzliche Regeln für die RFID-Nutzung zu verhindern. Eine ausführlichere Darstellung des Konfliktes um die neue Funkchip-Technologie bringt heute Die Zeit.
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