Insgesamt zehntausend Menschen nahmen an der Online-Abstimmung zum „Angry Mermaid Award“ teil, die auch von Lobby-Control beworben wurde. Die kanadische Bestseller-Autorin Naomi Klein („No Logo!“, „Die Schock-Strategie“) verkündete das Ergebnis am 15. Dezember 2009 während der Weltklima-Konferenz in Kopenhagen.
Monsanto konnte 37 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen. Monsanto war nominiert worden, weil er genmanipuliertes Saatgut wie die Soja-Bohne „RoundupReady“ in aggressiver Weise als Mittel zur Lösung der Klimaproblematik ins Gespräch brachte. Monsanto-Saatgut wird im großen Stil zur Herstellung von Bio-Treibstoff verwendet. Auf Platz zwei landete der Öl- und Energie-Riese Shell (18%), knapp gefolgt vom „American Petroleum Institute“ (17%).
Der „Angry Mermaid Award“ (Preis der wütenden Meerjungfrau) ist nach Kopenhagens Symbolfigur benannt, die sich – so die Idee der Organisatoren – um den Klimawandel sorgt und über irreführendes Konzern-Lobbying in Sachen Klima-Schutz verärgert ist. Organisiert wird der Preis von Attac Dänemark, Corporate Europe Observatory, Focus on the Global South, Friends of the Earth International, Oil Change International und Spinwatch.
Warum Monsanto?
In Lateinamerika trägt die Verbreitung von genmanipuliertem Soja der Monsanto-Marke „RoundupReady“ zur Vernichtung des Regenwalds bei und damit zur Steigerung von Treibhausgas-Emissionen. Dennoch arbeitet ein „Runder Tisch für verantwortungsbewusstes Soja“ (Round Table on Responsible Soy, RTRS) unter Beteiligung von Monsanto daran, gentechnisch verändertes Soja als „verantwortungsbewusst“ zu kennzeichnen. Dies würde bedeuten, dass von RTRS zertifiziertes GM-Soja in naher Zukunft als „umweltfreundliche“ Quelle von Agrosprit betrachtet werden darf; oder dass es geeignet ist für CO2-Zertifikate im Rahmen der CDM-Projekte.
Mehr Infos zur Nominierung von Monsato
Die Liste aller acht nominierten Kandidaten
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