Heute hat sich der Deutschen Zigarettenverband (DZV) offiziell vorgestellt. Er ist der Nachfolger des „Verbands der Cigarettenindustrie“ (VdC), der sich letztes Jahr nach internem Streit aufgelöst hatte. Der Branchenführer Philipp Morris wird dem neuen Verband allerdings nicht angehören. Dafür hat sich der DZV personell etwas besonderes einfallen lassen: als neue Geschäftsführerin des Verbandes wird eine ehemals engagierte Umweltaktivistin den Chefsessel der „grauen“ Raucherlobbyisten besetzen, die früher als Abgeordnete für die Grünen im Bundestag saß.
Bis zuletzt noch als Vorstandsreferentin für den grünen Fraktionsvorsitzenden Fritz Kuhn tätig, hat Marianne Tritz jetzt praktisch nahtlos einen radikalen Seitenwechsel vollzogen. Die Drehtür zwischen Politik und Wirtschaft dreht sich also weiter. Besonders pikant erscheint dieser Wechsel vor dem Hintergrund, dass vor allem ihre früheren Parteifreunde zu den entschiedensten Verfechtern von Rauchverboten gehören und sich für eine schärfere Nichtraucher-Schutz-Politik stark machen. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung spricht Tritz von einer „interessanten Herausforderung“ und hat die Tabaklobby-Rhetorik schon sehr gut drauf.
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