Handelspolitik

Mit 250.000 Menschen gegen Lobbykratie

Das übertraf die kühnsten Erwartungen: Eine Viertelmillion Menschen zog am vergangenen Samstag durchs Berliner Regierungsviertel, um gegen die EU-Abkommen TTIP und CETA zu protestieren. Auch wir hatten zu der Demo aufgerufen und die Laufschuhe geschnürt.
von 13. Oktober 2015

Das übertraf die kühnsten Erwartungen: Eine Viertelmillion Menschen zog am vergangenen Samstag durchs Berliner Regierungsviertel, um gegen die EU-Abkommen TTIP und CETA zu protestieren. Auch wir hatten zu der Demo aufgerufen und die Laufschuhe geschnürt.

Wir brachten das Transparent von unserer TiSA-Aktion mit – denn auch wenn TiSA im Titel der Demo nicht erwähnt wurde, trifft die Kritik an CETA und TTIP hier ebenso zu. (Fotos: Lobbycontrol)

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Drangvolle Enge auf dem Washington-Platz, am Ort der Auftaktkundgebung – der Hauptbahnhof musste zeitweise gesperrt werden. Währenddessen erreichte die Demo-Spitze schon die Siegessäule und begann mit der Abschlusskundgebung.

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Wegen des gigantischen Andrangs wurde die Demo von der Polizei geteilt: Während der Hauptzug wie geplant über die Friedrichstraße lief, führte eine zweite Route direkt zum Brandenburger Tor.

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Erst nach Stunden konnten wir uns wieder „entfalten“ – hier in der Lobbymeile Reinhardtstraße.

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In der Menge waren überraschende Demoteilnehmer zu entdecken…

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…oder auch weniger überraschende, etwa ein Block des französischen Linksbündnisses Front de Gauche.

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Die Verteidigung von Demokratie, Umwelt und sozialen Errungenschaften gegen Konzerninteressen vereinte die Menge in vielen Sprachen. Der US-Aktivist Ben Beachy wurde gefeiert, als er in seinem Redebeitrag klar machte, dass die Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks sich gemeinsam für Demokratie statt Lobbykratie einsetzen.

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Sogar op Kölsch gab es eine Abfuhr für TTIP: „Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet!“ Auffällig viele junge Leute waren diesmal auf die Straße gegangen – von einer unpolitischen Generation kann ernsthaft nicht die Rede sein.

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Als wir endlich die Abschlusskundgebung erreichen, erklärt das Organisatonsbündnis auf der Bühne gerade seine Solidarität mit Flüchtlingen. Auch Handelsabkommen, die einseitig Konzerninteressen verfolgen, gelten als eine Ursache von Flucht und Vertreibung.

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3.263.920 Unterschriften gegen TTIP und CETA – die Rekord-EBI bekam einen Sonderapplaus.

 

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