Laut Focus war Rezzo Schlauch schon seit Oktober 2005 Mitglied im EnBW-Beirat. Da war er noch Staatssekretär. Allerdings war die Bundestagswahl bereits gelaufen und klar, dass Schlauch den Posten verlieren wird. Schlauch hatte behauptet, er sei erst nach seiner Entlassung in den Beirat berufen worden. Interessant ist auch die Reaktion von Oswald Metzger (laut Focus):
„Dass ausgerechnet ein Veteran der grünen Anti-Atomkraft-Bewegung zum Klassenfeind überläuft, nervt vor allem die Wahlkämpfer in Baden-Württemberg. „Diese Tätigkeit eines früheren Fraktionschefs einer Anti-Atompartei gefährdet die Glaubwürdigkeit“, kritisiert der grüne Landtagskandidat Oswald Metzger. Auch als Privatmann könne er sich „seines politischen Umfeldes nicht entledigen“. Ein Grüner müsse aufpassen, „wenn er faktisch zum Klassenfeind wechselt“.“
Ausgerechnet Oswald Metzger benutzt die Formulierung „Klassenfeind“ – Metzger, der seit Jahren für die Arbeitgeber-Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), die Bertelsmann-Stiftung oder den Konvent für Deutschland durch die Lande und die Medien tingelt und sich dafür bis zu 3000 Euro pro Vortrag bezahlen lässt… Dabei wurde er meist als „Grüner“ vorgestellt, obwohl er weder ein Mandat noch Amt hatte. Er hatte damit eine größere Glaubwürdigkeit, als beispielsweise ein Arbeitgeber-Funktionär hätte erreichen können. Dass sich Metzger jetzt über Schlauch aufregt und vom „Klassenfeind“ spricht, lässt sich nur als Wahlkampf-Manöver deuten.
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