„Elon Musk trägt in den USA gerade dazu bei, die dortige Demokratie abzuschaffen. Gleichzeitig mischt er sich zugunsten der AfD massiv in den deutschen Wahlkampf ein – mit seinem Gespräch mit Alice Weidel auf seiner Plattform X womöglich sogar über eine illegale Parteispende. Einen solch übermäßigen Einfluss des reichsten Menschen der Welt sollte niemand dulden – schon gar nicht unsere Spitzenpolitiker:innen.
Wir fordern Bundeskanzler Olaf Scholz, CDU-Chef Friedrich Merz, Wirtschaftsminister Robert Habeck, FDP-Chef Christian Lindner und alle anderen eingeladenen Politiker:innen auf, ihre Teilnahme schnellstmöglich abzusagen. Einem Demokratiefeind wie Musk den Hof zu machen, sendet ein völlig falsches Signal und würde seine äußerst problematische Rolle in Deutschland weiter stärken.
Events wie der WELT-Wirtschaftsgipfel sind ohnehin problematische Lobbyformate, die die unabhängige Berichterstattung gefährden. Der Springer-Konzern agiert in diesem Fall nicht als Medium, sondern als Lobbynetzwerk. Konzerne können Sponsoring-Pakete zum Wirtschaftsgipfel erwerben, während gleichzeitig breit über die Veranstaltung berichtet wird. Das ist kein Pflichttermin für Politiker:innen. Unternehmen haben genug Möglichkeiten, um sich mit der Politik auszutauschen. Es braucht kein exklusives Privat-Event, bei dem sich Unternehmen und Superreiche privilegierte Zugänge zur Politik erkaufen können.“
Hintergrund
Der WELT-Wirtschaftsgipfel findet vom 27.-28. Januar im Axel-Springer-Hochhaus in Berlin statt. Der Springer-Verlag bewirbt die Veranstaltung als „das exklusivste Entscheider-Umfeld Europas“ und kündigt „exklusiven Zugang zur Politik“ an. Parallel zu dem Gipfel sind Proteste angekündigt.
Ihre Teilnahme am WELT-Wirtschaftsgipfel haben laut Springer u.a. Olaf Scholz, Friedrich Merz, Robert Habeck, Christian Lindner, Sahra Wagenknecht und Alice Weidel sowie Roberta Metsola, Präsidentin des Europäischen Parlaments, zugesagt.
Aus der Wirtschaft teilnehmen werden DAX-40-CEOs u.a. von Allianz, Eon, Porsche, Siemens Energy, Vonovia, Siemens, Deutsche Telekom, Henkel, RWE, Commerzbank, Rheinmetall, Deutsche Bank und BMW.
Zu Elon Musks Teilnahme schreibt Springer: „In einer Schaltkonferenz wird der Tesla-Chef und zukünftige Berater von US-Präsident Donald Trump, Elon Musk, Rede und Antwort zu den aktuellen Themen stehen.“
Wie viel die teilnehmenden CEOs für den Wirtschaftsgipfel bezahlen, teilte der Springer-Verlag auf Nachfrage nicht mit. Üblicherweise werden solche Veranstaltungen von Unternehmen bezahlt, während Politiker:innen kostenlos teilnehmen.
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